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Kleines Salontheater Dresden "Die Zauberflöte"

23. 11. 2024 um Uhr

Das "Kleine Salontheater Dresden" gastiert mit dem Programm "Die Zauberflöte" in Rammenau.

 

Das Kleine Salontheater Dresden ist als Haus- oder Tischtheater ein Kleinod der Theaterkunst und eng verwandt mit dem historischen Papiertheater der Spätromantik und des Biedermeier. Der Siegeszug der Papiertheater begann Mitte des 19. Jahrhunderts in den Bürgerstuben als Nachahmung der großen Bühnen. Viele bekannte Opern, Tragödien oder Lustspiele gehörten in bearbeiteten Fassungen zum Repertoire. In seinem Anspruch war es neben der Unterhaltung auch ein öffentliches, wenn auch sehr intimes Forum zur Diskussion aktueller Fragen. Damit füllte es eine Rolle aus, die heute TV und Radio gehören. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts hielt es mit vielfältigen Märchenstoffen Einzug in die Kinderzimmer des emanzipierten Bürgertums.

Architektonisches Vorbild dieser Theaterform ist die Guckkastenbühne mit ihren Gassen und Prospekten, welche dreidimensionale Illusionsräume von erstaunlicher Tiefenwirkung erzeugt. Die Breite und Höhe der Bühne betragen jeweils 50 Zentimeter, so dass maximal 40 Zuschauer das Spiel genießen können.

Wie im "echten" Theater werden die Hänger und Prospekte über Züge in den Schnürboden gezogen und herabgelassen. Drei Bühnenbilder finden im Schnürboden Platz. Die Auftritte der ca.15 cm großen Figuren erfolgt aus den Seitengassen oder von hinten mit Hilfe eines "löffelartigen", drehbaren Schiebers. Stehend auf der Drehscheibe werden sie über Seilzug von außen bewegt. Im Unterschied zum klassischen Papiertheater sind unsere Figuren plastisch aus Ton geformt. Eine Versenkung sorgt für überraschende Auftritte aus der „Unterwelt“.

Der Spieler ist gleichzeitig Bühnenarbeiter, Musiker, Beleuchter, Requisiteur, Geräuschemacher und Figurenspieler.

Dieses Haustheater wurde anhand einer Leihgabe eines echten Tischtheaters von 1890 originalgetreu nachgebaut. Zum Repertoire gehören die bekannten Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und „Dornröschen“, die das Kleine Salontheater vor allem in der Dauerausstellung im Moritzburger Schloß zeigt. Neben diesen Inszenierungen entwickelt auch "Die Zauberflöte" für Erwachsene einen umwerfenden Charme voller Überraschungen und Witz. 

Mozart schrieb diese Oper mit märchenhaften Motiven und utopischer Hoffnung kurz vor seinem Tod. Ihre Botschaft weist ohne moralischen Zeigefinger auf Versöhnung und Liebe im menschlichen Miteinander. So ist es auch bei den Liebenden Pamina und Tamino, die auf ihrer Suchen nach Erfüllung in den tobenden Machtkampf der Königin der Nacht und Sarastro geraten. Fast werden sie zu Werkzeugen der Mächtigen, aber ihre Liebe ist stärker. „Zwischen Himmel und Hölle passt manchmal kein Haar.“ Diese Wahrheit erfahren die Beiden buchstäblich am eigenen Leib und in Feuer und Wasser verschmelzen sie in ewiger Harmonie. Und dass nicht alles in Kitsch ersäuft, blickt Papageno durch seinen ironisch-irdischen Zerrspiegel auf die Geschichte. 

Alles in allem ist das Haustheater eine ungemein phantasievolle Theaterform, die uns im Zeitalter von TV und Computer in ihrer naiven Weltsicht wie ein Stück verlorener Kindheit vorkommt. 

 

Spielzeit ca. 1.25 h

 

Es spielen Karl. H. Gündel & Susanne Hampe
Für Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene

 

Eintritt: Vorverkauf 12 € / Abendkasse 14 €

 

 
Foto zur Veranstaltung

 

Veranstaltungsort

Saal Erbgericht

 

Veranstalter

Gemeinde Rammenau

 

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